Eine kleine Wanderung durch die Schunteraue beginnt am Bienroder Weg nördlich der Schunterbrücke. Wir gehen hier erst einmal durch dichten Wald, ab und an erahnt man einige Tümpel…

…und dann den relativ geradlinigen Fluss.

Nach der zweiten Brücke kann man der rechten Uferseite noch bis hinter die Autobahnbrücke folgen und wird noch einige schöne Stellen finden – wie hier an der Schunterbrücke in Bienrode und am Kirchlein des Dorfs.
Wenn man zu Fuß unterwegs ist, empfiehlt es sich, schon die Brücke Richtung Rühme zu überqueren und bis zur Osterbergstraße zu gehen. Nur 300 m weiter kommt man wieder auf einen Feldweg, der uns zwischen Pferdekoppeln und Kleingärten wieder in Schunternähe bringt. Hier sind 2022 Bauarbeiten in Gange, um den Fluss zu „entgradigen“ – man darf gespannt sein.
Südlich der Straße Ohefeld kommen wir zum Dowesee, der inmitten des 1919 angelegten Schul- und Bürgergartens liegt, einer fast 10 ha großen Parkanlage.

Der Dowesee stellt zusammen mit dem Bullenteich eine geologische Besonderheit dar. Vor Millionen von Jahren stiegen tiefliegende Salzschichten hier an die Oberfläche, die wiederum ausgewaschen wurden und für Erdfälle gesorgt haben.

An der Oberfläche befinden sich eiszeitlicher Sand und Kies, was dieses Gebiet geeignet macht für das Heben von Grundwasser. Südlich und östlich des Parks liegt ein weiträumiges Wasserschutzgebiet. Hier wird ein relativ kleiner Anteil des Braunschweiger Trinkwassers aus dem Grund gepumpt – das zugehörige Wasserwerk liegt am Bienroder Weg.
Die Siedlung, in die wir nach Rückkehr zum Ohefeld kommen, ist die Schuntersiedlung. Sie wurde 1936/37 gebaut, um vor allem für Arbeiter des Kralenrieder Gewerbegebiets Steinriedendamm (danach auch für das ab 1938 erbaute Vorwerk von Volkswagen) Wohnungen zu schaffen. Am Steinriedendamm wurden von der Niemo Flugzeugmotoren gebaut. Es wurde im Krieg einer der größten Arbeitgeber der Stadt und beschäftigte tausende von Zwangsarbeitern. Nach dem Krieg wurden die Hallen – neben der Fabrik zwischen Bahnhof und Bürgerpark – ein Standort des Lkw- und Bus-Produzenten Büssing.

Auf dem bebauten Areal der Schuntersiedlung wurde großflächig Sand angeschüttet, um die Siedlung vor den häufigen Hochwassern zu schützen. Das Material kam aus dem Aushub des gleichzeitig gebauten Mittellandkanals.
Auf der anderen Seite der Schunterbrücke befindet sich nun unser Ausgangspunkt.
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