Innenstadt Nordwest

Eins der prunkvollsten Häuser im alten Hildesheim war das Kaiserhaus. Der Renaissancebau am Langen Hagen stammte aus dem Jahr 1587. Der Name leitet sich ab von den 46 Medaillons mit Köpfen römischer Kaiser an der Fassade [1].

Ursprüngliches Kaiserhaus

Das Haus wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, aber die Schaufassade gesichert. 1998 wurde sie diesem Neubau vorgeblendet, einschließlich der erhaltenen Skulpturen, die antike und vorantike Weltreiche symbolisieren sollen.

Heutiges Kaiserhaus

Eine ähnlich bewegte Geschichte hat der Erker hinter sich, den man vor die Grundschule am alten Markt gesetzt hat. 1590 Teil eines Hauses am Pelizaeusplatz, zog er 1894 in die Schillerstraße um, um 1972 nach hier verpflanzt zu werden.

Erker an der Grundschule Alter Markt

Das Bau der Michaeliskirche geht auf Bischof Bernward zurück, der auch für die Ausstattung des Doms gesorgt hatte (Bernwardstüren, Christussäule). Die Vollendung des Gebäudes 1033 erlebte er nicht mehr mit. Er wurde in der Krypta beigesetzt.

St. Michaelis

Bis zur Reformation war sie Abteikirche eines Benediktinerklosters. Danach wurde sie evangelische Pfarrkirche. Der Benediktinerorden nutzte danach u. a. noch die Krypta, die kurioserweise bis heute katholisch ist.

Krypta von St. Michaelis

Die prächtige Holzdecke wurde im 13. Jahrhundert geschaffen. Da sie in den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs ausgelagert wurde, hat sie diese Zeit der Zerstörungen unbeschadet überstanden.

Holzdecke von St. Michaelis

Hildesheim ist eine Stadt der vielen Kirchen. Neben den großen gibt es auch einige kleine: dies ist die Magdalenenkirche. Wie der Name nahelegt, gehörte sie dem vergleichsweise kleinen Orden der heiligen Maria Magdalena zur Buße. Das Gebäude wurde 1294 eingeweiht und war zu dieser Zeit direkt an die Stadtmauer angebaut. Es folgte der Zeit entsprechend gotischen Idealen wurde aber danach mehrmals umgebaut.

Das Kloster bestand bis 1810. Danach wurde die Kirche eine gewöhnliche katholische Pfarrkirche.

Magdalenenkirche

Das bedeutendste Museum in Hildesheim ist das Roemer- und Pelizaeus-Museum. Als ich den Namen das erste Mal las, dachte ich, dass es angesichts des Namens um römische Antike gehen müsste. Tatsächlich waren sowohl Hermann Roemer (1816 – 1894) als auch Wilhelm Pelizaeus (1851 – 1930) geborene Hildesheimer, und der lateinisch klingende Name ist Zufall. Roemer war Politiker und setzte sich schon vorher als Beamter für die Gründung des Museums ein. Pelizaeus war als Kaufmann und Bankier mehrere Jahrzehnte lang in Ägypten tätig. Die Schenkung seiner dort erstellten Sammlung von altägyptischen Kunstgegenständen bildete einen wichtigen Beitrag zu dem Museum, das außerdem über eine Altperu-Sammlung und eine Sammlung chinesischen Porzellans verfügt.

Seinen historischen Kern hat das Museum in der einstigen Martinikirche, die zu einem Franziskaner-Kloster gehörte und Mitte des 19. Jahrhunderts profaniert wurde. Das vollkommen moderne und mit dem alten Bauwerk aus dem 14./15. Jahrhundert verbundene Gebäude wurde im Jahr 2000 eingeweiht.

Roemer- und Pelizaeus-Museum
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